Weimar: Am Samstag, den 24. August, war es mal wieder soweit. Wieder versammelten sich Rechtsradikale in Weimar. Wie so oft in den letzten Jahren war es nur ein kleiner Haufen von etwa 40 Mann, der einer zehnfachen Überzahl engagierter weltoffener Weimarinnen und Weimarer gegenüberstand. Dennoch hatte dieser Auftritt der protzig völkischen Pommesbude eine neue Qualität.
Die „Patrioten für Deutschland“ standen in der Vergangenheit bereits auf dem Goetheplatz oder vor dem Wittumspalais, aber diesmal waren sie direkt vor den Toren des Deutschen Nationaltheaters. 100 Jahre nachdem dort die Nationalversammlung tagte, mussten wir zusehen wie sich dort Nationale versammelten.
Grund dafür ist ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts, das den „Patrioten“ Recht gab. Daher wurde der Theaterplatz durch eine doppelte Reihe Hamburger Gitter zweigeteilt. Auf der einen Seite Goethe, Schiller, das DNT und die Rechten, auf der anderen das Kunstfest, das Haus der Weimarer Republik und die Antifaschist:innen. So oder so ähnlich werden wir es dieses Jahr noch häufig erleben, denn die „Patrioten“ haben weitere solcher Veranstaltungen im 14-Tage-Rhythmus angekündigt. Wenn dieser Samstag ein Maßstab ist, dann müssen wir wohl erneut mit ungenierter Wahlwerbung für die AfD rechnen, mit AfD-Stadträtinnen, die sich vom DIE LINKE Stand eine Broschüre mitnehmen, die AfD-Argumente auseinandernimmt und mit rechtspopulistischen „Journalisten“ die lauthals fordern, dass die Gegendemo doch bitte leise zu sein hat.
Ungeachtet was uns erwartet. Ich kann nur vorhersagen: Ich werde wieder dort sein und ich bin mir sicher Viele von euch wieder dort vorzufinden.
Foto: Harms Achtergarde, BGR-Weimar
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